11 Gründe eine Luxus-Reederei zu buchen und 4 dagegen
Artikel vom 12.06.2013 L.Stegen
Alles ist Luxus! Ist wirklich alles Luxus?

Es gibt nur wenige Luxus-Reedereien
Der Markt der der echten Luxus-Reedereien hingegen ist weitgehend stabil, die Anzahl der verfügbaren Kabinen ist längst nicht in demselben Maße gewachsen wie bei den "normalen" Reedereien. Die Liste ist schnell abgearbeitet. Deutschland schickt die Reedereien Hapag-Lloyd und Sea Cloud Cruises ins Rennen um die (auch vornehmlich deutschen) Premiumkunden; auf dem internationalen Markt tummeln sich Seabourn, Silversea, Sea Dream, Crystal Cruises und Regent Seven Seas. Alle anderen Reedereien bieten Kreuzfahrten in den Segmenten von gute Mittelklasse bis obere Komfortklasse. Unterhalb der guten Mittelklasse arbeitet kaum eine Reederei, in den normalen Massenmärkten generell nicht (mit Ausnahme der Postschiffe der Hurtigruten, die eher untere Mittelklasse bieten). Das ist schon einmal eine positive Abgrenzung zur normalen Hoteltouristik.Warum nun lieber mehr Geld ausgeben und eine Luxus-Reederei buchen?
1.) Oft ist der Preisunterschied gar nicht so groß, wie es zunächst aussieht

2.) Die Kabinen und Suiten
Auf den Top-Schiffen der DeLuxe-Kategorie werden Sie die üblichen Innen-, Außen- und Balkonkabinen vergeblich suchen. Selbst die preiswerteste Kabinenkategorie ist auf diesen Schiffen meistens als Suite ausgelegt. Eine Veranda oder ein Balkon gehört ebenfalls zu den Standards in dieser Klasse, lediglich auf einigen älteren Schiffen finden sich in dieser Klasse noch Außensuiten ohne Balkon. Selbst kleine Suiten/Junior-Suiten sind selten kleiner als 20m², üblicherweise beginnt der Einstieg bei Suitengrößen zwischen 25 und 30m². Zum großzügigen Raumangebot gesellen sich oft weitere Annehmlichkeiten wie etwa ein Butler- oder Concierge-Service sowie eine generell hochwertige Einrichtung. Um einen adäquaten Preisvergleich machen zu können, rücken dann bei den Schiffen der Komfort- oder Premium-Klasse die Suiten in den Blickpunkt. Hier offenbaren sich meist erste Überraschungen, da sich die Luxusschiffe im direkten Vergleich preislich meist nicht deutlich von diesen Angeboten unterscheiden.3.) Die Landgänge
Einer der Hauptgründe für eine Kreuzfahrt ist natürlich, dass man in kurzer Zeit sehr viele unterschiedliche Eindrücke sammeln kann und dabei nicht Tag für Tag umziehen muss, weil man ja sein schwimmendes Hotelzimmer immer dabei hat. Die Sätdte / Häfen verlangen von den Reedereien für das Anlegen eines Kreuzfahrtschiffes eine Hafengebühr (die regelmäßig im Kreuzfahrtpreis bereits enthalten ist). Diese Hafengebühr ist gestaffelt nach Schiffsgröße und nach der effektiven Liegezeit im Hafen. Es ist dabei sicherlich leicht verständlich, das die günstigeren Reedereien an dieser Stelle durch kürzere Liegezeiten und wenn möglich weiter entfernte Liegeplätze sparen. Bei den Luxusreedereien haben Sie oftmals auch Liegezeiten bis zum Folgetag (sogenannte "overnights"), was sowohl ausgedehnte Ausflüge ermöglicht als auch die Möglichkeit, die betreffende Stadt am Abend oder im Nachtleben zu besuchen. In der Regel sind die luxuriösen Kreuzfahrtschiffe auch erheblich kleiner als ihre Mitstreiter im Komfortbereich. Das führt in vielen Häfen der Welt dazu, dass die großen Schiffe weit ausserhalb der Städte an extra errichteten Terminals anlegen. Der Reisende kann dann zu variierenden Kosten ein Busticket bei der Reederei erwerben um zwischen Anlegestelle und Innenstadt im Halbstunden-Rhytmus pendeln. Die kleineren Schiffe können hingegen oftmals direkter und innenstadtnah anlegen, so dass der Reisende direkt zu Fuß in die Innenstadt schlendern kann. Bei den Kosten der Landausflüge nehmen sich jedoch die Luxusanbieter zu ihren Konkurrenten im Komfortsegment kaum etwas. Hier ist in jedem Falle geboten, den Preis mit der Leistung stets zu vergleichen. Ein extremes Beispiel sei hier einmal benannt: Bei Ankunft in Lissabon bietet eine Reederei einen Bustransfer zum Flughafen an. Dafür werden US$ 79,- pro Person(!) berechnet und man wird ca. 4 Stunden vor Abflug zum Flughafen transportiert. Die gleiche Strecke im bequemen Taxi zur Wunschzeit kostet hingegen nur €8,60 - natürlich pro Taxi und nicht pro Gast!4.) Alles Inclusive, auch die Getränke. Und diese sind gut!

5.) Trinkgelder werden nicht erwartet
Trinkgelder werden an Bord eines Kreuzfahrtschiffes üblicherweise erwartet. Dieser Grundsatz stimmt in der Regel auch - aber es gibt Ausnahmen, insbesondere bei den DeLuxe-Reedereien. Bei 5-Sterne-Äquivalent und Ultra-All-Inclusive-Verpflegung an Bord sind auch die Trinkgelder bei vielen DeLuxe-Reedereien schon im Reisepreis enthalten. Zusätzliche Trinkgelder, etwa für besondere Einzelleistungen von einzelnen Crewmitgliedern, können zwar trotzdem gegeben werden, dies geschieht dann aber auf rein freiwilliger Basis. Sie brauchen also nicht zu befürchten, schief angesehen zu werden, wenn Sie den Euro oder Dollar mal in Geldbeutel lassen.6.) Reiseverläufe und Aufenthalt in den Häfen
Kreuzfahrtschiffe der Luxus-Reedereien sind in der Regel deutlich kleiner als ihre Pendants der Komfort- oder Premium-Klasse. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass auch kleinere Häfen abseits des Massentourismus angelaufen werden können. Ein "Austendern" der Passagiere per Barkasse ist nur selten von Nöten was für die Gäste dieser Schiffe auch eine deutliche Zeitersparnis bei Landausflügen ermöglicht.7.) Mitreisende besser kennenlernen
Hier liegt wohl der Hauptvorteil einer exklusiven Luxuskreuzfahrt: Auf den kleinen Schiffen reisen selten mehr als wenige hundert Gäste mit, was dem Kontakt untereinander natürlich förderlich ist. Man begegnet sich, plauscht ein wenig und lernt sich so automatisch kennen. Viele Gäste der Luxuskreuzfahrten berichten von guten Bekanntschaften und Freundschaften die so entstanden und auch nach der Kreuzfahrt bestehen geblieben sind.8.) Der Service an Bord
Einer der Aspekte, der nicht genug Wertschätzung erfährt (zumindest bis er mal nicht richtig funktioniert), ist der des Service an Bord. Hier ist in quantitative und qualitative Faktoren zu differenzieren, wobei die quantitative Betrachtung die weitaus einfachere ist: Stellt man die Anzahl der Crewmitglieder in ein Verhältnis zu der maximalen Passagieranzahl, kann man die sogenannte Servicedichte schnell errechnen. Zum Beispiel kommen auf der ab 2014 in Betrieb gehenden Costa Diadema oder auch auf der AIDAmar ca. 4 Gäste auf ein Crewmitglied, auf dem Luxussegler Sea Cloud hingegen ist das Verhältnis fast eins zu eins, bei Seabourn und Silversea sind es circa 1,25 Gäste je Crewmitglied. Doch die Menge alleine ist ja bekanntlich nicht ausschlaggebend... Schwieriger wird die Differenzierung bei der Qualität des Service.9.) Gastronomische Vielfalt: Gutes Essen
Die Gastronomie zählt auf jedem Kreuzfahrtschiff zu den Highlights einer Seereise. Dies gilt ebenso für die Luxusreedereien, wobei der Gast gemäß dem Anspruch auch hier etwas mehr verlangen kann. Gastronomie auf Sterne-Niveau und die Möglichkeit, unproblematisch auch Sonderwünsche erfüllt zu bekommen, grenzen die Luxus-Schiffe vom Gros der Kreuzfahrtschiffe noch unten hin ab.10.) Mehr Erholung und mehr Ruhe
Wer Urlaub macht, will sich in der Regel erholen. Auch hier stellt es sich als Vorteil heraus, dass die Schiffe einer Luxus-Reederei in der Regel kleiner sind. Dies bedeutet mehr Platz pro Passagier und keine Menschenaufläufe. Wer sich gerne im SPA verwöhnen lassen will, kann dies auch spontan tun.11.) Die Kleinigkeiten und die Liebe zum Detail
Der Anspruch auf Perfektion macht sich auch in den kleineren Details bemerkbar und machen den Unterschied aus! Ob es Edelprodukte wie z.B. Bulgari Seifen und Shampoos im Bad sind oder der Vorhang, der die Kabine WIRKLICH sonnen- und blickdicht macht (ein Vorteil, den man besonders bei Reisen an das Nordkap oder nach Alaska schätzen wird wo es fast ganztägig hell ist) oder auch der besonders flauschige Bademantel in der Kabine. Die Damen werden vielleicht von dem besonders gut durchdachten Schminktisch mit bester Beleuchtung begeistert sein. Kleinigkeiten, die am Ende doch den Unterschied ausmachen. >> Luxus-Urlaub buchen: Unsere Luxus-Reedereien im ÜberblickWas gegen eine Luxuskreuzfahrt spricht
Doch wie die Überschrift schon verspricht, kann es durchaus auch Gründe geben, die gegen eine Luxus-Reederei sprechen können.1.) Vielfalt von Entertainment
Die komfortablen Megaliner mit bis zu 6.500 Passagieren haben natürlich insbesondere hinsichtlich der Vielfalt ein unvergleichlich höheres Angebot an Unterhaltung als ein Luxusschiff mit 450 oder gar nur 100 Gästen. So kann der Gast des Komfortschiffes oft aus einem Strauß von parallelen Angeboten, wie spektakulären Theateraufführungen, Jazz-Konzerten, Stand-up Comedy, Diskothek oder Lesungen entscheiden, während ein deartig faszettenreiches Entertainmentangebot auf einem kleineren Schiff gar nicht möglich ist.2.) Fun-Sport
Einige Schiffe der komfortablen Mittelklasse verfügen über eine besondere Vielzahl an attraktiven Sportangeboten die über den Golfsimulator und Schach hinausgehen. Von Kletterwänden, Inline-Skating, Surfsimulatoren bis hin zu Bordwettbewerben kann auch hier die höhere Anzahl an Gästen und die Größe der Schiffe nuancenreichere Angebote darbieten. Im Luxusbereich bildet übrigens Seabourn hier eine besondere Ausnahme: Auf Reisen in wärmeren Gefielden machen diese regelmäßig in beschaulichen Buchten halt und klappen im hinteren Bereich des Schiffes eine komplette kleine Marina aus, die Möglichkeiten zu abenteuerlichen Wassersportarten bietet.3,) Das Alter der Gäste
Luxuskreuzfahrten sind teurer und die ältere Generation verfügt nun einmal in der Regel über mehr Geld. Daher sollten Reisende der jüngeren oder mittleren Generationen gut recherchieren, welche Altersklasse sie an Bord ungefähr zu erwarten haben. Dies varriert nicht nur mit der Reederei oder dem Preis. Auch Faktoren wie Reisezeit in Verbindung mit dem Reiseziel bestimmen die Attraktivität einer Kreuzfahrt für bestimmte Alterklassen. Alternativ sollte man sich damit arrangieren können, das eventuell der Großteil der Mitreisenden erheblich älter ist als man selbst. Das Vorurteil, die Luxuskreuzfahrt habe eher ältere Gäste, ist definitiv nicht immer richtig! Insbesondere in den USA sind Urlaubstage wesentlich knapper als in Deutschland. Etliche US Amerikaner haben nur eine Woche oder zehn Tage Urlaub im Jahr und damit kann die komplette Urlaubskasse in diesen wenigen Tagen "geknackt" werden, während die z.B. deutsche Reisende ihr Urlaubsbudget über sechs Wochen verteilen "müssen".4.) Familien mit Kindern
