Costa Kreuzfahrten schließt Pilotprojekt „Sustainable Cruise“ erfolgreich ab
Artikel vom 14.10.2014 L.Stegen
Die Reederei Costa Kreuzfahrten und die EU-Kommission haben gemeinsam ein Pilotprojekt zur nachhaltigen Kreuzfahrt abgeschlossen. Das Ziel war es, eine EU-Direktive zum Umweltmanagement auf Kreuzfahrtschiffen zu erproben und dabei das Abfallvolumen auf Kreuzfahrten deutlich zu reduzieren sowie das Recycling zu verbessern. An Bord der Costa Pacifica hat die Reederei ganz neue Wege der Aufbereitung entwickelt.
Fortschrittliches Kreuzfahrtschiff: Die Abfälle der Costa Pacifica werden bereits auf hoher See wieder aufbereitet
Costa setzt ehrgeizige Umweltschutzziele um
Die Kreuzfahrtgesellschaft Costa Kreuzfahrten engagiert sich für nachhaltige Kreuzfahrt und hat in einem knapp dreijährigen Pilotprojekt neue Maßnahmen für den Umweltschutz umgesetzt. Costa und die EU-Kommission haben gemeinsam Strategien entwickelt, die Kreuzfahrten umweltschonender machen sollen. Der Fokus des Pilotprojekts „Sustainable Cruise“ lag auf der Müllvermeidung und der Wiederverwertung.
Die Pilotrolle fiel dem Costa-Kreuzfahrtschiff Costa Pacifica zu, das seit Herbst 2011 neue Ansätze zur Abfallvermeidung und -verwertung umgesetzt hat. An Bord des Schiffes stand die Reduzierung von Papiermüll und Verpackungen wie Plastik- und Glasflaschen im Mittelpunkt. Allein durch die effizientere Verpackung konnten die Emissionen von Treibhausgasen, die beim Aufbereiten anfallen, um 50 Prozent gesenkt werden.
Beispiele des Projektes
Wie einfach es ist die Umwelt zu schonen, zeigen die einfachen und nachvollziehbaren Beispiele: So wurden von den rund 12.000 Glasflaschen pro Kreuzfahrt zahlreiche Flaschen durch umweltfreundliche PET-Kunststoffflaschen ersetzt, was zur einer Ersparnis von unglaublichen 7,3 Tonnen Glas pro Reise führt. Dies wiederum entspricht einer Reduzierung der CO2-Emissionen um 342 kg pro Reisetag.
6.500 Joghurtbecher bzw. 33 Kilo Plastik pro Reise werden hingegen durch den Einsatz von 1-Liter Tetra Paks pro Reise von Costa Kreuzfahrten eingespart.
Costa Pacifica kann schon auf See Müll aufbereiten
Im Rahmen des Projekts wurde auch eine Anlage eingebaut, die aus organischen Abfällen wie Lebensmittelresten Nährstoffe extrahiert, die später zu Tierfutter verarbeitet werden können. Die Öle und Fette, die bei diesem Prozess entstehen, taugen außerdem als Biokraftstoff und können in Energie umgewandelt werden.
In mehreren Häfen im Mittelmeerraum wurden gleichzeitig Aufbereitungsanlagen in das Pilotprojekt einbezogen, die den übrigen Müll umweltfreundlich recyceln.
Die erfolgreich getesteten Maßnahmen zum Umweltschutz und zur Müllaufbereitung wurden während des Pilotprojekts bereits auf weiteren Kreuzfahrtschiffen der Costa-Flotte eingeführt. Die Europäische Kommission hat das Pilotprojekt „Sustainable Cruise“ im Rahmen des LIFE+-Förderprogramms mit 2,7 Mio. Euro unterstützt, was 50 Prozent der Projektkosten entspricht.
Die Kreuzfahrten der umweltfreundlichen Costa Pacifica
Das 2009 erbaute Kreuzfahrtschiff befindet sich derzeit auf 11- bis 20-tägigen Kreuzfahrten quer durch das Mittelmeer ab Savona oder Civitavècchia. Nach der Transatlantiküberquerung am 21. November ab Barcelona (19 Tage) befährt die Costa Pacifica auf der Route "Argentinien, Brasilien, Uruguay" Südamerika. Im nächsten Jahr kreuzt das Schiff durch die Ostsee, Norwegen und das Baltikum.