Genting Hong Kong übernimmt Bremerhavener Lloyd-Werft
Artikel vom 23.09.2015 L.Stegen
Mit dem Konzern Genting Hong Kong steigt ein neuer finanzstarker Investor bei der Lloyd-Werft Bremerhaven ein. Die chinesische Gesellschaft ist auf das Tourismus- und Entertainment-Gewerbe spezialisiert und hält Anteile an den Kreuzfahrt-Reedereien Norwegian Cruise Lines und Crystal Cruises.
Neuer Eigentümer zahlt 17,5 Millionen Euro
Die Lloyd-Werft in Bremerhaven hat einen neuen Eigentümer. Mit 50 Prozent der Anteile an der Besitzgesellschaft Lloyd Investitions- und Verwaltungs GmbH sowie 70 Prozent der operativen Gesellschaft, der Lloyd Werft Bremerhaven AG, übernimmt der chinesische Konzern Genting Hong Kong die Traditionswerft. Der Kaufpreis beläuft sich auf 17,5 Millionen Euro. Einige Bedingungen müssen allerdings noch erfüllt werden, bevor der Vertrag erfüllt wird, gibt die Werft bekannt.
Die Lloyd-Werft zählt zu einer der ältesten Werften in Bremerhaven und gehört zum Anblick des Hafens einfach dazu.
Das Kreuzfahrt-Geschäft von Genting HK
Genting HK ist der Mutterkonzern der chinesischen Kreuzfahrt-Marke Star Cruises, die mit drei Schiffen im asiatischen und pazifischen Raum operiert. Das Unternehmen startete 1993 unter dem Namen Star Cruises Limited und hat sein Geschäft inzwischen unter dem Namen Genting Hong Kong ausgedehnt. Heute hält der Konzern auch Anteile an der international renommierten Reederei Norwegian Cruise Lines und ist seit diesem Jahr Eigentümer der Luxus-Reederei Crystal Cruises. Neben dem Kreuzfahrtgeschäft unterhält der Konzern auch exklusive Resorts und Hotels.
Gute Zukunftsaussichten für Bremerhaven
Die Lloyd-Werft pflegt bereits gute Geschäftsbeziehungen mit der Genting-Reederei Crystal Cruises. Für Crystal Cruises baut die deutsche Werft drei luxuriöse Kreuzfahrtschiffe der neuen Exclusive-Crystal-Klasse. Außerdem hat die Reederei zwei Flusskreuzfahrtschiffe für ihre Marke Crystal River Cruises in Bremerhaven in Auftrag gegeben.
Rüdiger Pallentin, Vorstandsmitglied der Lloyd-Werft, äußert sich zufrieden mit dem Deal: „Wir freuen uns, zukünftig Mitglied in der Genting-Familie zu sein“. Die Zukunftsaussichten seinen sehr positiv. Schließlich will der neue Eigentümer umfangreiche Investitionen tätigen, um die Neubauvorhaben der Lloyd-Werft zu unterstützen.
Wachstum mit neuem Schwerlasthafen
Neben dem Aufkauf der Lloyd Werft beschäftigt die Bremerhavener ebenso der geplante Bau des neuen Offshore Terminals. Der 180 Millionen teure Bau soll neue Firmen der Windenergiebranche sowie die Lokale Wirtschaft ansiedeln. Kritiker bezweifeln dies aber und arbeiten zur Zeit an einer Petition um das geplante Projekt zu stoppen.